GESCHICHTE
DIE ENTSTEHUNG DES TAEKWONDO
DER URSPRUNG DES TAEKWONDO
Taekwondo ist seit frühester Zeit primär aus dem Selbstverteidigungsinstinkt und Selbsterhaltungstrieb des Menschen entstanden. Techniken zur wirksamen Abwehr verschiedener Angreifer wurden entwickelt und durch dauernde Praxis und Erfahrung fortlaufend erneuert.
Die Wurzeln des Taekwondo reichen in Korea bis ins vierte Jahrhundert n. Chr. zurück, als die koreanische Halbinsel noch in die drei Königreiche Koguryo, Paekjae und Shilla, aufgeteilt war. Aus dieser Zeit haben Archäologen im Jahre 1935 Deckengemälde, Grabmäler und Aufzeichnungen entdeckt, die auf das damalige Taekwondo hindeuten.
Die Deckengemälde fand man in zwei Mausoleen aus der damaligen Koguryo-Dynastie, die vermutlich in der Zeit zwischen 300 und 427 n. Chr. erbaut wurden. Auf diesen Deckengemälden sind Männer dargestellt, die sich in einer Kampfhaltung, ähnlich der des heutigen Taekwondo, gegenüberstehen.
Shilla, das kleinste der drei Königreiche, hatte unter den ständigen Überfällen der beiden Nachbarreiche im Norden und Westen zu leiden. Deshalb wurde vom 24. König der Shilla-Dynastie Chin Hung eine Elitegruppe, die sich Hwarangdo nannte (wörtlich: "Weg der erblühenden Jugend"), ins Leben gerufen.
DIE KAMPFKUNST DER KRIEGER
Diese Kriegerkorps übten sich nicht nur in den üblichen Waffen, wie Speer, Bogen und Schwert, sondern auch in geistiger und körperlicher Disziplin und in der Kunst des Hand- und Fußkampfes. Die Hwarangdo wurden auf der ganzen Halbinsel für ihren Mut und ihr Kampfgeschick bekannt und erlangten sogar den Respekt ihrer erbittertsten Feinde.
Durch ihre Heldentaten verhalfen sie dem Volk von Shilla dazu, sich zu erheben und die Auseinandersetzung mit Koguryo im Jahre 668 n. Chr. zu gewinnen.
Die beiden Nachbarländer wurden dem Shilla-Reich einverleibt, wobei aber keine Besatzung oder Unterjochung von Koguryo oder Paekjae stattfand.
DIE WIEDERBELEBUNG DER KAMPFKUNST
In der nachfolgenden Koryo-Dynastie wurde Taekwondo, unter der damaligen Bezeichnung "Soobak", als Militärkunst von hohen Werten gesehen. Jedes Jahr ließ der König Soobak-Wettkämpfe veranstalten und der Gewinner erhielt einen bedeutenden Posten in der Regierung.
In der anschließenden Periode der Yi-Dynastie (1392 bis 1905) wurde ein Buch veröffentlicht, um den Sport unter das Volk zu bringen. Tatsächlich erlangte Soobak durch die Veröffentlichung dieses Buches große Popularität, wogegen in der Koryo-Dynastie Soobak nur auf den Militärsektor beschränkt war. Jedoch wurde zu Beginn der Aufklärung alles, was mit Militär zu tun hatte, abgewertet.
Gegen Ende der Yi-Dynastie um 1905 schienen die kriegerischen Künste fast ausgestorben zu sein und Soobak verwandelte sich in eine Freizeittätigkeit des einfachen Volkes. Während der Yi-Dynastie wurde der Name der waffenlosen Kampfkunst in Korea auf Befehl des Königs von Soobak in Taekyon umbenannt.
Taekwondo der Neuzeit
Während der japanischen Besatzung Koreas von 1909 bis 1945 war die Ausübung aller kriegerischen Künste verboten und die koreanische Kampfkunst schien auszusterben. Von einigen Unerschütterten wurde Taekyon jedoch heimlich praktiziert und an eine kleine Anzahl von Schülern weitergegeben, wodurch die Kunst am Leben erhalten wurde.
Nach der Befreiung Koreas im Jahre 1945 konnte die traditionelle Sportart wiederbelebt werden. Im Jahre 1955 wurde von einem Ausschuss, bestehend aus Lehrern, Historikern und anderen Persönlichkeiten, der Name „TAEKWONDO“ als neue Bezeichnung für die nationale Kampfkunst gewählt.
Der eigentliche weltweite Durchbruch erfolgte aber erst durch den Einsatz des Taekwondo im Vietnamkrieg. In Vietnam kämpften drei koreanische Infanterie-Divisionen, die speziell in Taekwondo ausgebildet waren, auf Seiten des Südvietnams. Hier erwies sich Taekwondo in den dichten Wäldern als sehr nützliches und wirksames Mittel gegen feindliche Angreifer.
Der eigentliche weltweite Durchbruch erfolgte aber erst durch den Einsatz des Taekwondo im Vietnamkrieg. In Vietnam kämpften drei koreanische Infanterie-Divisionen, die speziell in Taekwondo ausgebildet waren, auf Seiten des Südvietnams. Hier erwies sich Taekwondo in den dichten Wäldern als sehr nützliches und wirksames Mittel gegen feindliche Angreifer.
Nachdem die Wirksamkeit des Taekwondo bekannt wurde, forderten auch die südvietnamesische und die amerikanische Armee koreanische Taekwondo Meister zur Ausbildung ihrer eigenen Truppen an.
Mit der Zeit entwickelten koreanische Meister Taekwondo-Techniken für den sportlichen Wettkampf mit eigenen Wettkampfregeln, um eine internationale Popularität zu erzielen.
Derzeit sind über 5.000 koreanische Meister in mehr als 200 Ländern tätig. Die World Taekwondo Federation wurde am 28. Mai 1973 gegründet. Bis heute fanden 24 Weltmeisterschaften statt und die Anzahl der daran teilnehmenden Nationen steigt konstant.
Zu den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul, Korea war Taekwondo zum ersten mal Demonstrationssportart und wurde 2000 dann fest in das olympische Programm aufgenommen.